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27.05.2024, 19:41:10 / Ausland
Konflikt in Osteuropa

Polen will Arbeit russischer Diplomaten einschränken

Demonstration vor Botschaft: Die Russophobie in Polen kennt kein
Nationalistische Mobilmachung: Demonstration vor der russischen Botschaft in Polen (Warschau, 24.2.2024)

Warschau. Wegen eines angeblich von Russland ausgehenden »hybriden Kriegs« will Polen die Bewegungsfreiheit russischer Diplomaten auf seinem Staatsgebiet einschränken. Polens Außenminister Radosław Sikorski sagte dazu am Montag in Brüssel, dies sei ein »sehr ernstes Warnsignal«. Er begründete es mit der »Verwicklung des russischen Staates in einen hybriden Krieg gegen die EU einschließlich Polens«. Moskau kündigte umgehend »Gegenmaßnahmen« an. Die polnischen Führungspolitiker, »die von Russophobie besessen sind, werden ihre jüngsten antirussischen Maßnahmen sehr bereuen«, sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa nach Angaben von russischen Nachrichtenagenturen.

Bei den Maßnahmen in Polen geht es laut Sikorski um »Beschränkungen der Bewegungsfreiheit russischer Diplomaten in unserem Land«. Die Einschränkungen betreffen demnach alle Diplomaten und weitere Mitarbeiter der Botschaft in Warschau mit Ausnahme des Botschafters Sergej Andrejew. Sie dürften sich nur in der größten und am dichtesten besiedelte Woiwodschaft Masowien im Zentrum des Landes bewegen, die jeweiligen Konsuln nur in den Provinzen, in denen sie ihre Aufgaben wahrnehmen, fügte der Minister hinzu.

Der russische Botschafter Andrejew wurde von der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit den Worten zitiert, er sei noch nicht offiziell über den Schritt Warschaus informiert worden. Auch sei noch keine Erklärung dazu abgegeben worden. (AFP/jW)

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