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05.01.2024, 19:20:21 / Ausland

Irak will Ende der US-Militärpräsenz

Das Öl lockt: Blick aus US-Hubschrauber im irakischen Bakuba (9.
Das Öl lockt: Blick aus US-Hubschrauber im irakischen Bakuba (9.10.2005)

Bagdad. Nach der Tötung eines Milizenführers in Bagdad bei einem Luftangriff des US-Militärs hat sich der irakische Regierungschef Mohammed Schia Al-Sudani entschlossen gezeigt, das Ende der von den USA angeführten internationalen Militärkoalition in seinem Land herbeizuführen. Die Rechtfertigung für die Existenz der Koalition sei erloschen, hieß es am Freitag in einer von Sudanis Büro veröffentlichten Erklärung. Ein bald stattfindender »Dialog« werde »das Verfahren für das Ende der Präsenz« festlegen, hieß es weiter.

Am Donnerstag war bei einem US-Luftangriff ein Kommandeur der Harakat Al-Nudschaba getötet worden, die nach Angaben aus Washington an Angriffen auf US-Soldaten beteiligt waren. Die USA bezeichneten den Angriff als »Akt der Selbstverteidigung«, Sudanis Regierung, die von proiranischen Parteien unterstützt wird, sprach hingegen von einer »Aggression« seitens der US-geführten Militärkoalition.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober hatten die Angriffe auf von der US-Armee genutzte Stützpunkte im Irak und in Syrien deutlich zugenommen. Das US-Militär registrierte seit Mitte Oktober mehr als hundert solcher Angriffe.

Zu den meisten Angriffen bekannte sich eine Gruppe mit dem Namen »Islamischer Widerstand im Irak«, die Washington zufolge mit dem Iran in Verbindung stehen soll. Im Irak sind rund 2.500 US-Soldaten stationiert, im Nachbarland Syrien 900. Das von den USA angeführte Militärbündnis in diesen Ländern war 2014 als Koalition gegen die Dschihadistenmiliz »Islamischer Staat« (IS) gegründet worden. (AFP/jW)

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