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12.10.2023, 20:11:37 / Kapital & Arbeit

Vor allem in Großstädte: Zahl der Pendler wächst

Vor allem um Großstädte steigt die Pendeldistanz
Vor allem um Großstädte steigt die Pendeldistanz

Bonn. In Deutschland gibt es immer mehr Pendler. Ihre Zahl ist binnen Jahresfrist um rund 700 000 gestiegen, wie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) am Donnerstag mitteilte. Zum Stichtag 30. Juni 2022 arbeiteten demnach 20,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nicht in der Kommune, in der sie wohnten. Der Pendleranteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg leicht: um einen halben Punkt auf 60 Prozent. Welche Verkehrsmittel die Pendler nutzen, geht aus der Statistik nicht hervor. Gerade auch die Zahl von Menschen, die einen längeren Weg zur Arbeit zurücklegen, stieg: 7,1 Millionen fuhren mehr als 30 Kilometer, das war eine halbe Million mehr als ein Jahr davor. Die Zahl der Menschen, die mehr als 50 Kilometer zurücklegen, erhöhte sich von 3,6 auf 3,9 Millionen. Das trieb auch den durchschnittlichen einfachen Arbeitsweg nach oben: von 16,9 auf 17,2 Kilometer. Gerade in Zeiten von Homeoffice bedeutet das aber nicht, dass diese Strecke auch jeden Tag zurückgelegt wird, heißt es vom BBSR. »Vor allem im weiteren Umland der Arbeitsmarktzentren München, Stuttgart, Frankfurt am Main und Hamburg beobachteten wir nach Jahren der Stagnation wieder einen Anstieg der Pendeldistanzen«, sagt BBSR-Experte Thomas Pütz.

Am meisten Menschen pendeln nach München. Das BBSR weist für die Stadt 444.000 Einpendler aus. Dahinter folgen Frankfurt am Main mit 397 000, Berlin mit 382 000 und Hamburg mit 378 000. In München ist die Zahl der Einpendler damit binnen zehn Jahren um mehr als 100 000 gestiegen. Die weitesten Pendlerwege aller Kreise, Landkreise und Städte nahmen vergangenes Jahr Menschen aus Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern auf sich. Sie legten im Schnitt 27,4 Kilometer zurück. Mit 27,3 Kilometern unmittelbar dahinter folgt der Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt vor Märkisch Oderland (Brandenburg) mit 27,2 und dem bayerischen Landsberg am Lech mit 27 Kilometern. (dpa/jW)

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