Tschechien kauft Gastransport-Netzbetreiber

Prag. Tschechien kauft den Erdgas-Pipeline-Betreiber Net4Gas, der die exklusive Lizenz für den Betrieb des knapp 4.000 Kilometer langen Ferngasleitungsnetzes in dem EU-Mitgliedsstaat hält. Ein entsprechender Kaufvertrag sei am Freitag unterzeichnet worden, teilte der mit der Transaktion beauftragte staatliche Stromnetzbetreiber CEPS mit. Ein Konsortium aus Allianz und Borealis Infrastructure hatte Net4Gas vor rund zehn Jahren vom deutschen Energieversorger RWE erworben.
Die Regulierungsbehörden müssen die Übernahme noch genehmigen. Der tschechische Industrieminister Jozef Sikela begründete den Schritt vor kurzem mit der Energiesicherheit. »Wir übernehmen die Kontrolle über die kritische Infrastruktur«, sagte der 56jährige. Gas werde eine wichtige Rolle bei der langfristigen Abkehr von der Braunkohle spielen, hieß es in Prag.
Kritiker verweisen hingegen auf die Schulden des Unternehmens und den Wegfall des früheren lukrativen Transitgeschäfts zwischen Russland und Deutschland. Der Kaufpreis liegt den Angaben zufolge bei umgerechnet maximal rund 200 Millionen Euro. Erst vor kurzem hatte CEPS einen Vertrag über den Erwerb von sechs unterirdischen Gasspeichern von der RWE AG geschlossen. (dpa/jW)
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