Libyen: Zahl der Todesopfer nach Kämpfen steigt

Tripolis. Bei den schwersten Kämpfen im Bürgerkriegsland Libyen seit längerer Zeit ist die Zahl der Todesopfer auf 55 gestiegen. Das sagte der Sprecher des libyschen Zentrums für Notfallmedizin dem Fernsehsender Al-Ahrar am Mittwoch. Zudem seien etwa 150 Menschen verletzt worden. Zahlreiche Menschen seien in Sicherheit gebracht worden, die bei Kämpfen in Wohngebieten der Hauptstadt Tripolis eingeschlossen worden waren. Die Lage habe sich seit Dienstag abend wieder entspannt und am Mittwoch hätten Geschäfte auch wieder geöffnet.
Die Gefechte waren am Montag abend ausgebrochen, nachdem eine Miliz den Kommandeur der sogenannten 444. Brigade festnahm. Diese ist mit dem Innenministerium in Tripolis verbunden. Der Flugverkehr am Flughafen der Hauptstadt und der Unterricht an der Universität, in deren Nähe die Kämpfe waren, wurden vorübergehend ausgesetzt. Der Unterricht sollte am Samstag weitergehen.
In Libyen war nach dem durch eine »westliche« Intervention herbeigeführten Sturz von Staatschef Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. In dem ölreichen Staat ringen seither zahlreiche Milizen um Macht und Einfluss. Derzeit kämpfen zwei verfeindete »Regierungen« um die Macht. Alle Bemühungen, den Konflikt beizulegen, scheiterten bisher. (dpa/jW)
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