Falkland-Inseln oder Malwinen: London sauer auf EU

London/Brüssel. Die britische Regierung hat sich am Donnerstag entrüstet gezeigt über ein EU-Dokument, in dem das britische Überseegebiet sowohl mit dem englischen als auch dem spanischen Namen erwähnt wurde. Argentinien erhebt seit langem Ansprüche auf die kleine Inselgruppe vor seiner Küste im Südatlantik. Den Versuch von Buenos Aires, die Inseln mit militärischer Gewalt unter seine Kontrolle zu bringen, konnten die Briten im sogenannten Falklandkrieg im Jahr 1982 jedoch zurückschlagen. Hintergrund der aktuellen Aufregung ist eine Formulierung in der Abschlusserklärung eines Gipfels der EU mit lateinamerikanischen und karibischen Staaten (Celac). Darin wird neben der britischen Bezeichnung »Falkland Islands« auch der spanische Name »Islas Malvinas« verwendet. Ältere Erwähnungen des spanischen Namens sucht man im Online-Archiv der EU vergeblich. Nachdem britische Medien das Thema aufgegriffen hatten, meldete sich Außenminister James Cleverly am Donnerstag mit der Feststellung zu Wort, dass 99,8 Prozent der Menschen auf den Falklandinseln in einem Referendum dafür gestimmt hatten, weiterhin zur »Familie« des Vereinigten Königreichs zu gehören. »Argentinien und die EU sollten auf deren demokratische Wahl hören«, schrieb Cleverly auf Twitter. Zuvor hatte ein Sprecher von Premierminister Rishi Sunak von einer »bedauerlichen Wortwahl« Brüssels gesprochen. (dpa/jW)
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