Zwei Jahre Haft für Oppositionsführer im Senegal

Dakar. Der senegalesische Oppositionsführer und Präsidentschaftskandidat Ousmane Sonko ist am Donnerstag wegen Missbrauchs zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Ein Strafgericht in der Hauptstadt Dakar entschied am Donnerstag, der 48jährige habe eine Minderjährige in einem Schönheitssalon wiederholt missbraucht. Im Senegal ist Minderjährigkeit als unter 21 Jahren definiert. In einer weiteren Anklage wegen mutmaßlicher Vergewaltigung sprach das Gericht ihn frei.
Sonko spricht von politisch motivierten Vorwürfen. Es blieb zunächst unklar, ob der in Abwesenheit verurteilte Oppositionspolitiker Berufung einlegen kann. Sonko kann bei den Wahlen im kommenden Februar voraussichtlich nicht antreten. Er gilt als der Herausforderer des amtierenden Präsidenten Macky Sall mit den besten Chancen.
Im Mai war Sonko bereits wegen Verleumdung zu einer sechs Monate langen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden, nachdem er Tourismusminister Mame Mbaye Niang vergangenes Jahr im Fernsehen der Unterschlagung beschuldigt hatte. Die Vorwürfe gegen Sonko haben in dem Land mit 17 Millionen Einwohnern immer wieder zu Protesten geführt. Auch am Donnerstag wurden nach Verkündung des Urteils Demonstrationen im Senegal gemeldet. Bei Auseinandersetzungen nach seiner Verhaftung im März 2021 starben mindestens 13 Menschen. (dpa/jW)
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