Moskau: Kasachisches Öl kann durch »Druschba« nach Deutschland fließen

Moskau. Russland ist bereit, die Pipeline »Druschba« für die Durchleitung kasachischen Öls nach Deutschland zur Verfügung zu stellen. Russland sei bereit, einem solchen Antrag zuzustimmen, erklärte der russische Energieminister Alexander Nowak am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. »Wir stehen dem normal gegenüber und wenn ein Teil des kasachischen Öls aus Ust-Luga in die ›Druschba‹ umgeleitet wird, dann ist das normal.«

Die EU will im Wirtschaftskrieg gegen Russland ihre Abhängigkeit von russischem Öl verringern. So haben Deutschland und Polen ihren Verzicht auf russisches Pipeline-Öl ab Januar 2023 verkündet. Um die Versorgung weiter sicher zu stellen, wurde unter anderem Kasachstan gebeten, seine Öllieferungen zu erweitern. Dem Chef der staatlichen Öl- und Gasgesellschaft Kasmunajgas, Magsum Mirsagalijew, nach ist sein Unternehmen bereit, ab Januar Probelieferungen über die Pipeline »Druschba« nach Deutschland zur PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt zu schicken.

Die kasachische Pipelinegesellschaft Kastransoil hat dem Bericht zufolge bereits Antrag auf die Durchleitung von 1,2 Millionen Tonnen Öl nach Deutschland im kommenden Jahr gestellt. Kasachstan liegt in Zentralasien. Um Öl nach Europa zu transportieren, muss das Land entweder auf die russische Pipeline-Infrastruktur zurückgreifen oder auf dem Seeweg über das Kaspische Meer den Rohstoff nach Aserbaidschan bringen, wo er über Pipelines in die Türkei oder an die Schwarzmeerküste von Georgien weiter gepumpt werden kann. (dpa/jW)