Rettungsschiff »Sea-Watch 3« in Süditalien festgesetzt

Reggio Calabria. Italiens Behörden haben das Seenotrettungsschiff »Sea-Watch 3« festgesetzt. Wie die Hilfsorganisation Sea-Watch mit Sitz in der Bundesrepublik am Freitag mitteilte, sei das Schiff im Hafen der süditalienischen Stadt Reggio Calabria blockiert worden. Zuvor hatte es am Wochenende 427 Migranten an Land gebracht. Der Berliner Verein kann nicht abschätzen, wann das Schiff wieder freikommt, sagte Sprecherin Mattea Weihe auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Sie sprach von einer politischen Aktion. Zu befürchten sei eine wochen- oder gar monatelange Blockade im Hafen.
Die zivilen Seenotretter beklagen regelmäßig, dass die Behörden in Rom ihre Schiffe oft aus fadenscheinigen Gründen festsetzen. Der Europäische Gerichtshof hatte im August ein Urteil verkündet, wonach dies eingeschränkt werden müsse. Nach Angaben von Sea-Watch wirft Italien der NGO vor, bei der jüngsten Rettungsaktion zu viele Flüchtlinge und Migranten auf das Boot geholt zu haben. »Aus der absurden Argumentation, zu viele Menschen gerettet zu haben, folgt, man solle Menschen lieber dem Ertrinken überlassen«, schrieb der Verein in einer Mitteilung. Sea-Watch versucht nun mit Hilfe seiner Anwälte, die Festsetzung schnell zu beenden. (dpa/jW)
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