Chile: Verfassungskonvent legt Verfassungsentwurf vor

Santiago de Chile. Die Verfassunggebende Versammlung in Chile hat Präsident Gabriel Boric den endgültigen Entwurf für eine neue Verfassung übergeben. Sie soll die bisherige Verfassung ersetzen, die noch aus der Zeit von Diktator Augusto Pinochet (1973-1990) stammt. Viele Chilenen machen sie wegen ihrer neoliberalen Ausrichtung für die tiefe Kluft zwischen arm und reich in dem südamerikanischen Land verantwortlich.
»Wir sollten stolz darauf sein, dass wir Chilenen uns während der tiefsten Krise, die unser Land seit Jahrzehnten durchlebt hat, für mehr Demokratie entschieden haben und nicht für weniger«, sagte der seit dem 1. März diesen Jahres amtierende Präsident während der Zeremonie in der Hauptstadt Santiago de Chile.
Die Abschaffung der alten Verfassung gehörte zu den zentralen Forderungen der Massenproteste im Jahr 2019. 2020 hatten sich die Chilenen mit großer Mehrheit für eine neue Verfassung ausgesprochen. Im Mai 2021 wurde ein Konvent mit 154 Mitgliedern gewählt, in dem Linke und Unabhängige die Mehrheit stellten. Der neue Text soll den Chilenen nun bei einem Referendum am 4. September zur Abstimmung vorgelegt werden. (AFP/jW)
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