Protest gegen Brauereischließung
Gotha. Im thüringischen Gotha sind am Donnerstag nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) etwa 200 Menschen für den Erhalt der dortigen Brauerei auf die Straße gegangen. Wie NGG-Vertreter Jens Löbel erklärte, war die Stimmung kämpferisch und hoffnungsvoll zugleich. Die Beschäftigten der Brauerei setzten große Hoffnung darauf, dass sich ein Investor für die Übernahme der größten Braustätte Thüringens finden lasse. Löbel freute sich über die, »breite Unterstützung aus allen politischen Richtungen«. Den rund 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gothaer Oettinger Brauerei sei klar, dass sie im Kampf um den Erhalt des Unternehmens einen langen Atem bräuchten.
»Ich erwarte von der Brauerei Oettinger, die mit Schwerpunkten «Tradition», «Heimat» und «regional» wirbt, ein klares Bekenntnis zu Thüringen und den Beschäftigten vor Ort«, sagte Lena Saniye Güngör, Sprecherin für Arbeits- und Gewerkschaftspolitik der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, die der Protestversammlung einen Gruß von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) überbrachte.
Die Oettinger Brauerei mit Stammsitz in Bayern hatte in der vergangenen Woche angekündigt, den Standort Gotha zum Jahresende schließen zu wollen. Teile der Produktionskapazitäten und -anlagen würden auf die drei anderen Brauerei-Standorte der Unternehmensgruppe in Deutschland verlagert, teilte das Unternehmen mit. Die Stellen in Produktion und Logistik in Gotha sollen demnach abgebaut werden. Von der Teilschließung seien rund vier Fünftel der Beschäftigten vor Ort betroffen. (dpa/jW)
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