Anschläge in BRD geplant: Ermittler verhaften Rechte

Mainz. Sie wollten offenbar Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verschleppen und Anschläge durchführen: Ermittler in Rheinland-Pfalz haben eine extrem rechte Gruppe zerschlagen. Die Mitglieder der Chatgruppe »Vereinte Patrioten« sollen Anschläge auf die Stromversorgung und Entführungen geplant haben, wie das Landeskriminalamt (LKA) und die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Donnerstag in Mainz mitteilten. Vier Verdächtige wurden festgenommen und sitzen in Untersuchungshaft.
Bereits am Mittwoch hatten die Ermittler die Zerschlagung der Gruppe bekanntgegeben; nun teilten sie Details mit. Insgesamt gelten demnach fünf Menschen als Hauptbeschuldigte. Konkret werfen die Ermittler ihnen die Vorbereitung von Sprengstoffanschlägen, die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie Verstöße gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz vor. Ihr Ziel soll gewesen sein, Einrichtungen der Stromversorgung zu zerstören, um einen länger andauernden bundesweiten Stromausfall herbeizuführen. Damit hätten nach der Vorstellung der Gruppenmitglieder »bürgerkriegsähnliche Zustände« verursacht werden sollen. Nach Angaben der Behörden wurde seit Oktober gegen die Gruppe ermittelt. Bundesweit seien der Chatgruppe zahlreiche Menschen zuzurechnen, die die Pläne unterstützt haben sollen. Diese seien Teil der Coronaprotestszene und der »Reichsbürgerbewegung«.
Die Hauptverdächtigen waren am Mittwoch bei einer Razzia in mehreren Bundesländern festgenommen worden. Durchsucht wurden 20 Objekte in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Brandenburg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen. (AFP/jW)
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