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01.04.2022, 19:41:22 / Ausland

Anstieg von Gewalt in Kolumbien

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Genf. In Kolumbien sind in den ersten beiden Monaten des Jahres 2022 mindestens 274.000 Menschen von Gewalt betroffen gewesen. Laut einem Bericht der UN-Koordinierungsstelle für humanitäre Angelegenheiten (UNOCHA) bedeute das einen Anstieg um 621 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2021, wie der lateinamerikanische Nachrichtensender Telesur am Freitag berichtete. Demnach schreibt die UN-Organisation, dass 3.000 Menschen vertrieben wurden, während sich 48.000 Menschen in Gefangenschaft befinden. Das bedeutet einen Anstieg von 394 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Von der Gesamtzahl der Personen in Gefangenschaft befinden sich 87 Prozent im nordwestlichen Departement Chocó, einer der am stärksten vom bewaffneten Konflikt betroffenen Regionen.

Das kolumbianische Institut für Studien über Entwicklung und Frieden (Indepaz) teilte mit, dass im ersten Quartal des Jahres 48 soziale Aktivisten getötet wurden, was sechs Personen mehr sind im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021. Auch die Zahl der Massaker und der bei dieser Art von Aktionen getöteten Menschen hat zugenommen. In 2022 gab es bisher 27 Massaker mit 94 Opfern, im vergangenen Jahr starben 84 Menschen bei Massakern.

Zwischen dem 1. Januar und dem 30. März 2022 wurden elf Morde an Unterzeichnern des Friedensabkommens von 2016 zwischen der kolumbianischen Regierung und der linken Guerilla FARC-EP registriert, drei weniger als im gleichen Zeitraum 2021. (jW)

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