Israel verweigert Zusammenarbeit mit UNO zu Gaza-Krieg

Tel Aviv. Israel lehnt eine Zusammenarbeit mit einer UN-Untersuchungskommission zum Gaza-Krieg im Mai vergangenen Jahres ab. Es sei nicht damit zu rechnen, dass Israel bei der Untersuchung eine gerechte und unvoreingenommene Behandlung erfahren werde, hieß es am Donnerstag in einem offiziellen Schreiben an die Vorsitzende der Kommission, Navi Pillay. Israel werde Pillay im Rahmen der Untersuchung auch keine Einreise nach Israel genehmigen, sagte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums am Donnerstag. Als Grund hieß es, die Kommission sowie drei der Mitglieder seien eindeutig anti-israelisch eingestellt und daher nicht objektiv.
Die israelische Luftwaffe hatte im Mai vergangenen Jahres elf Tage lang den dicht besiedelten und von Israel durch eine Blockade abgeriegelten Gazastreifen bombardiert. Dabei wurden 255 Palästinenser, darunter auch 58 Kinder, getötet. Durch die Bombardierung wurde zivile Infrastruktur zerstört, darunter zwei Hochhäuser, in denen sich zahlreiche Redaktionen und Studios palästinensischer und internationaler Medien befanden.
Die Angriffe waren offiziell eine Reaktion auf den Abschuss von Raketen auf israelische Städte durch die in Gaza herrschende islamistische Hamas. In Folge der Raketen, die in ihrer Masse allerdings durch das israelische Abwehrsystem Iron Dome abgefangen wurden, wurden in Israel 14 Menschen getötet. Die Hamas hatte den Abschuss der Raketen als Vergeltung für das brutale Vorgehen israelischer Besatzungskräfte gegen betende Menschen auf dem Tempelberg sowie drohende Vertreibungen von palästinensischen Familien aus dem Stadtviertel Scheich Dscharrah im besetzten Ostjerusalem bezeichnet.
Der UN-Menschenrechtsrat hatte die israelischen Luftangriffe die Raketenabschüsse der Hamas verurteilt und gegen den Protest Israels eine neue Untersuchungskommission durchgesetzt.
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