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27.12.2021, 19:41:09 / Ausland

Russland: Gefahr eines bewaffneten Konflikts mit der NATO

Alexander Fomin (links) und Verteidigungsminister Sergej Schoigu
Alexander Fomin (links) und Verteidigungsminister Sergej Schoigu (Kubinka, 24.8.2021)

Moskau. Angesichts der aggressiven Russlandpolitik der NATO hat das Verteidigungsministerium in Moskau ausländische Militärattachés vor der Gefahr eines bewaffneten Konflikts gewarnt. »In der letzten Zeit ist die Allianz zu einer Praxis direkter Provokationen übergegangen, die ein hohes Risiko darstellen, sich zu einer bewaffneten Konfrontation auszuweiten«, sagte der stellvertretende russische Verteidigungsminister Alexander Fomin am Montag vor Diplomaten in Moskau.

Fomin warf der NATO eine massive Zunahme militärischer Aktivitäten vor. Allein 2020 sei die Zahl der militärischen Flüge an Russlands Grenzen von 436 auf 710 gestiegen. Jedes Jahr halte die NATO zudem 30 große Manöver mit Kampfszenarien gegen Russland ab. Fomin erinnerte an Russlands Forderungen an die NATO nach Sicherheitsgarantien und einem Ende der Osterweiterung. Erneut warnte er vor einem möglichen NATO-Beitritt der Ukraine.

Der Kreml und das Außenministerium in Moskau erwarten, dass es diesbezüglich nach den russischen Neujahrsferien, die am 9. Januar enden, einen Dialog mit der NATO gibt. Dazu könnte der NATO-Russland-Rat zusammenkommen. Ein Termin steht nicht fest. Fomin sagte, dass Russland jederzeit zu einem Gespräch auf Augenhöhe bereit sei. Zugleich kritisierte er, dass die NATO seit Jahren jedes Gesprächsangebot Moskaus ablehne und den Weg der Konfrontation bevorzuge. Russland kritisiert, dass die NATO seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor 30 Jahren Militärbasen und Waffensysteme immer näher an Russland verlege. Allein in Osteuropa seien inzwischen dauerhaft 13.000 Soldaten von NATO-Staaten und unter anderem 200 Panzer und 30 Flugzeuge und Hubschrauber stationiert. (dpa/jW)

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