USA und BRD: Keine baldige Anerkennung von Taliban-Regierung

Ramstein. Deutschland und die USA haben eine baldige Anerkennung der von den militant-islamistischen Taliban verkündeten Übergangsregierung in Afghanistan ausgeschlossen. Die von den Taliban angestrebte internationale Legitimität müssten die Islamisten sich durch ihr Handeln verdienen, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Mittwoch auf der US-Luftwaffenbasis im rheinland-pfälzischen Ramstein. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sagte zu einer möglichen Anerkennung: »Um die wird es nicht gehen, die sehe ich auch nicht im Moment.« Allerdings sprach er sich dafür aus, die Gespräche mit den Taliban fortzusetzen.
Maas und Blinken schalteten sich in Ramstein mit Amtskollegen aus mehr als 20 weiteren Staaten per Video zusammen. Blinken sagte, es habe Einigkeit in der Runde geherrscht, dass die Taliban sich internationale Unterstützung erst verdienen müssten. Maas und Blinken berieten auch darüber, wie die nach dem Ende der militärischen Evakuierungsmission in Afghanistan verbliebenen ausländischen Staatsbürger und afghanischen Ortskräfte in Sicherheit gebracht werden können. Blinken forderte die Taliban auf, ihre Zusage einzuhalten, Afghanen mit Reisedokumenten ausreisen zu lassen. Blinken verwies auf Charterflugzeuge im nordafghanischen Masar-i-Scharif, mit denen Schutzsuchende ausgeflogen werden sollten, die von den Taliban aber aufgehalten würden. (dpa/jW)
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