Kampf im Konzernumbau: IG Metall will Druck auf Airbus erhöhen

Frankfurt/Hamburg. Im Streit um den geplanten Konzernumbau bei Airbus stehen die Zeichen auf Arbeitskampf. Betriebsräte und IG Metall werfen dem Management des Flugzeugbauers vor, auf Kompromissvorschläge nicht mit Zugeständnissen zu reagieren. »Wir sehen wirklich, dass unsere Firma nicht bereit ist, mit uns auf Augenhöhe was zu vereinbaren«, sagte der Konzernbetriebsratsvorsitzende Holger Junge am Mittwoch. Die Beschäftigten seien sogar bereit, Teile der geplanten Umstrukturierung zu akzeptieren und »auch schmerzhafte Veränderungsprozesse mitzutragen«. Im Gegenzug verlangen sie jedoch, dass Airbus für alle Standorte des Konzerns verbindliche Zusagen zu künftigen Arbeitspaketen und zur Beschäftigungssicherung gibt. »Wir wollen dort unsere Workshare-Anteile behalten«, sagte Junge. Entsprechende Vorschläge habe man vor drei Wochen dem Management übermittelt, darauf aber nur eine unverbindliche Reaktion ohne jegliche Zusage oder konkrete Informationen erhalten. »Es ist nichts belegt«, so Jung. IG-Metall-Hauptkassierer Jürgen Kerner, im Vorstand der Gewerkschaft für den Flugzeugbau zuständig, zeigte sich »tief enttäuscht«. IG Metall und Betriebsräte wollen mit Aktionen nach den Sommerferien den Druck auf die Unternehmer erhöhen. Welche Schritte genau denkbar sind, lassen sie offen. Im Raum steht auch die Überlegung, die Konfliktpunkte nach den Sommerferien zum Gegenstand von Tarifverhandlungen zu machen. Airbus-Eigentümer Guillaume Faury hatte im Frühjahr angekündigt, dass die Flugzeugproduktion in Deutschland und Frankreich neu aufgestellt werden soll. Teile von Airbus und große Teile der Tochter Premium Aerotec sollen in einer neuen Gesellschaft aufgehen. Betroffen sind laut IG Metall knapp 10.000 Beschäftigte an den Airbus-Standorten in Hamburg und Stade sowie bei der Airbus-Tochter Premium Aerotec in Nordenham, Varel und Augsburg. (dpa/jW)
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