UN-Experte: Schweiz verstößt gegen Konvention gegen Folter

Genf. In der Schweiz sitzt ein junger Straftäter seit rund drei Jahren überwiegend in Einzelhaft – das verstößt einem UN-Experten zufolge gegen die Konvention gegen Folter. Der heute 25 Jahre alte Brian K. wurde seit seiner Jugend unter anderem wegen Messerstechereien und Körperverletzung mehrfach verurteilt. Er sitzt eine mehrjährige Haftstrafe ab, weil er Gefängnispersonal angegriffen hat. Laut Anwälten muss er 23 Stunden am Tag in einer Einzelzelle bleiben. »Die UNO-Standards für die Haft weltweit besagen, dass Isolationshaft nur in Ausnahmefällen zur Anwendung kommen darf und in keinem Fall länger als 15 Tage«, sagte der Sonderberichterstatter für Folter des UN-Menschenrechtsrats, der Schweizer Nils Melzer, am Montag dem Sender SRF. Der junge Mann dürfe selten aus der Zelle, und dann nur in Handschellen und Ketten. Nach Angaben von Melzer wird Brian K. eine medizinische Behandlung vorenthalten. Die Justiz sei bei der jüngsten Verurteilung womöglich voreingenommen gewesen und habe Vorurteile gehabt. Brian K. sei traumatisiert von den Erlebnissen im Strafvollzug. (dpa/jW)
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