Ruanda: Macron erkennt Verantwortung für Genozid an

Kigali. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat bei einem Besuch in Ruanda die politische Verantwortung seines Landes während des Völkermords in dem ostafrikanischen Staat vor 27 Jahren anerkannt. Vertreter der Hutu-Bevölkerungsmehrheit hatten 1994 hunderttausende Angehörige der Tutsi-Minderheit getötet. Macron sagte während einer Rede am Genoziddenkmal in der Hauptstadt Kigali, Frankreich habe die Pflicht, »sich der Geschichte zu stellen und das Ausmaß des Leids anzuerkennen, das es dem ruandischen Volk zugefügt hat«. Die »internationale Gemeinschaft« habe »endlose« Monate vergehen lassen, bevor sie reagierte. Auch Frankreich habe Warnungen von Beobachtern ignoriert und sich so unwillkürlich auf die Seite der Täter gestellt, die Monate später den Völkermord begingen, sagte Macron. Der französische Präsident war am Donnerstag morgen in Kigali eingetroffen. Die Beziehungen zwischen Ruanda und Frankreich werden bis heute von Paris’ Verhalten beim Völkermord 1994 belastet. An diesem Freitag reist Macron nach Südafrika weiter. (dpa/jW)
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