Nordirland: Neuer Parteichef der rechten DUP
Belfast. Nach dem zum Monatsende angekündigten Rücktritt von Partei- und Regierungschefin Arlene Foster in Nordirland hat die probritische rechte DUP einen Nachfolger für das Amt des Parteichefs gewählt. Edwin Poots setzte sich am Freitag mit 19 zu 17 Delegiertenstimmen knapp gegen seinen Herausforderer Jeffrey Donaldson durch. Der 55 Jahre alte Abgeordnete im nordirischen Regionalparlament gilt als evangelikaler Hardliner, der die Evolutionstheorie ablehnt.
Erwartet wird, dass er auch die harte Linie seiner Vorgängerin bezüglich des Nordirland-Protokolls fortführt. Das im »Brexit«-Abkommen vereinbarte Protokoll sei eine »massive Herausforderung«, sagte Poot in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache nach seinem Wahlsieg. Ob er auch den Posten des Regierungschefs von Foster übernehmen wird, war zunächst unklar. Foster hatte Ende April nach heftigem internem Druck ihren Rückzug von beiden Posten angekündigt.
Die Spannungen in Nordirland hatten zuletzt zugenommen. Viele Anhänger der Union mit Großbritannien fühlen sich durch die Regelungen des Nordirland-Protokolls vom Rest des Vereinigten Königreichs abgekoppelt. Darin ist festgelegt, dass der Landesteil faktisch weiterhin den Regeln der Europäischen Zollunion und teilweise auch des EU-Binnenmarkts folgt. Damit sollen Warenkontrollen zum EU-Mitglied Republik Irland verhindert werden. (dpa/jW)
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