Lager in Griechenland: Geflüchtete sind Wintereinbruch ausgesetzt
Mytilini. Die Bedingungen im Geflüchtetenlager Kara Tepe auf der griechischen Insel Lesbos werden immer unerträglicher. Nach einem schweren Wintereinbruch und Tiefstwerten unter dem Nullpunkt erreicht die Lage an der EU-Außengrenze ein akut lebensbedrohliches Niveau. Die Hilfsorganisation Medico international warnte in der Nacht auf Montag via Twitter: »Es ist saukalt, die Leute frieren und haben nichts zu heizen.« Demnach besteht das Lager zu etwa 50 Prozent aus Sommerzelten, die mittlerweile komplett durchnässt seien. 800 Heizgeräte funktionierten nicht, weil es keine eigenen Generatoren gebe und der Strom nicht ausreiche.
Insgesamt leben etwa 17.000 Geflüchtete, etwa 30 Prozent von ihnen Kinder, in Lagern auf den griechischen Inseln; 7.000 von ihnen in Kara Tepe, das unter Lockdown steht. Das nach dem Brand in Moria erweiterte Lager war von Beginn an völlig unzureichend ausgestattet. In den vergangenen Monaten kamen Regen, Kälte und jetzt Schnee hinzu.
In Deutschland wären etliche Länder und Kommunen bereit, deutlich mehr Menschen als bislang aufzunehmen. Das allerdings verhindert Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). Er besteht darauf, dass andere europäische Länder sich an der Aufnahme von Geflüchteten aus Griechenland beteiligen. (jW)
Mehr aus: Ausland
-
Widerstände in Mali
vom 19.01.2021 -
Streit über Mister Liu
vom 19.01.2021 -
Museveni bestätigt
vom 19.01.2021 -
Amazonas ohne Sauerstoff
vom 19.01.2021 -
»Löhne müssen unbedingt weiter gezahlt werden«
vom 19.01.2021 -
Verschärfter Handelskrieg gegen Beijing
vom 19.01.2021 -
»Die Regierung hat den Bauern nichts zu bieten«
vom 19.01.2021 -
Wut auf USA
vom 19.01.2021