Mexiko bietet Assange Asyl an

Mexiko-Stadt. Mexiko will dem Wikileaks-Gründer Julian Assange politisches Asyl bieten. Er werde Außenminister Marcelo Ebrard anweisen, einen entsprechenden Antrag bei den Behörden Großbritanniens zu stellen, erklärte Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador am Montag in seiner täglichen Pressekonferenz. Er verwies auf Mexikos Tradition, politisch Verfolgten Schutz zu bieten. Ein Gericht in London hatte eine Auslieferung von Assange an die USA am Montag abgelehnt. Die Richterin begründete dies mit dem psychischen Gesundheitszustand Assanges und den Haftbedingungen, die ihn in den USA erwarten würden. Die US-Justiz wirft dem gebürtigen Australier vor, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben. López Obrador nannte das Urteil einen »Triumph der Justiz«. Er sei für eine Begnadigung von Assange. Mexiko war in der Vergangenheit immer wieder ein Zufluchtsort für Linke. So kamen etwa Spanier während des Spanischen Krieges und Südamerikaner während der Militärdiktaturen der 1970er Jahre. Zuletzt ging Ende 2019 Boliviens Expräsident Evo Morales nach dem Putsch gegen ihn für rund einen Monat ins mexikanische Exil. (dpa/jW)
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Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Hartmut Bethge: Keine gute Idee Sich im US-amerikanischen Hinterhof abzusetzen, davon kann man Assange nur abraten. Spätestens, wenn der sozialdemokratische Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador abgewählt, gestürzt oder sonstw...
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