Bangladesch: Regierung beschließt Todesstrafe für Vergewaltiger

Dhaka. Nach mehrtägigen Protesten hat die Regierung Bangladeschs eine Gesetzesänderung beschlossen, die die Todesstrafe für Vergewaltiger erlaubt. Danach solle jeder, der für eine Vergewaltigung verurteilt wird, mit dem Tode oder lebenslanger Haft bestraft werden, sagte ein Kabinettssprecher am Montag. Bislang war die Höchststrafe für Vergewaltigungen lebenslange Haft. Aktivistinnen und Aktivisten kritisieren, dass Täter nur selten verurteilt würden und viele Taten nie angezeigt würden, da sich die Opfer vor sozialer Stigmatisierung fürchteten.
Der Justizminister erklärte, dass am Dienstag eine präsidiale Erklärung erwartet werde, die die neue Regelung in Kraft treten lässt. Die Proteste hatten begonnen, nachdem ein Video eines sexuellen Missbrauchs viral verbreitet worden war. Inzwischen hat die Polizei in dem Fall acht Verdächtige festgenommen. Tausende Demonstranten forderten in den vergangenen Tagen auf den Straßen Bangladeschs härtere Strafen für sexuelle Gewalt. Sie riefen etwa »hängt die Vergewaltiger« und »keine Gnade für Vergewaltiger«. (dpa/jW)
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