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Online Extra
07.10.2020, 19:28:57 / Kapital & Arbeit

Weltbank: Extreme Armut wächst

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Berlin. Während die Schweizer Großbank UBS und die Unternehmensberater von Pricewaterhouse Coopers am Mittwoch vermeldeten, dass das Gesamtvermögen der 2.000 Dollar-Milliardäre weltweit bis Ende Juli auf den Rekordwert von rund 10,2 Billionen US-Dollar (8,7 Billionen Euro) gestiegen ist, sorgt der Absturz der Weltwirtschaft nach Angaben der Weltbank zu einem Anstieg der Zahl der Armen. Die Pandemie werde in diesem Jahr 88 bis 115 Millionen Menschen in extreme Armut stürzen, sagte die Organisation am Mittwoch in ihrem alle zwei Jahre erscheinenden Wohlstandsbericht voraus. Je nach Schwere des wirtschaftlichen Einbruchs könne diese Zahl bis 2021 noch auf bis zu 150 Millionen steigen.

In extremer Armut lebt nach Weltbank-Definition, wer mit weniger als 1,90 Dollar pro Tag auskommen muss. Dies dürfte der Weltbank zufolge in diesem Jahr zwischen 9,1 und 9,4 Prozent der Weltbevölkerung betreffen. Ohne Pandemie wäre die Armutsrate voraussichtlich auf 7,9 Prozent gesunken, nachdem sie 2017 noch bei 9,2 Prozent gelegen hatte. »Die Pandemie und die globale Rezession könnten mehr als 1,4 Prozent der Weltbevölkerung in extreme Armut stürzen«, sagte Weltbank-Präsident David Malpass. Dies sei ein »schwerwiegender Rückschlag«. Viele der Betroffenen dürften in Ländern leben, die ohnehin bereits hohe Armutsraten haben. Aber auch in einer Reihe von Staaten mit einem mittleren Einkommensniveau dürfte eine beträchtliche Zahl von Menschen unter die extreme Armutsgrenze rutschen. Die Coronakrise sorgt Ökonomen zufolge in diesem Jahr für ein Schrumpfen der Weltwirtschaft um 4,4 Prozent. Dies geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts und des Forschungsnetzes EconPol Europe unter 950 Wirtschaftsexperten aus 110 Ländern hervor. (Reuters/jW)

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