UNO fordert Hilfe für Hunderttausende Seeleute

Genf. Rund 400.000 Seeleute dürfen wegen der Reiseeinschränkungen durch das Coronavirus nicht an Land kommen und sind teils seit 17 oder mehr Monaten auf See. Das UN-Büro für Menschenrechte verurteilte das am Dienstag in Genf als unmenschlich. Internationale Arbeitsstandards erlauben einen ununterbrochenen Aufenthalt an Bord von höchstens elf Monaten. Das Büro appellierte an alle Regierungen, Lösungen zu finden.
Betroffen seien Seeleute auf Container- und anderen Frachtschiffen, aber auch auf Fischkuttern sowie Öl- und Gasplattformen. Gewerkschaften hätten vorgeschlagen, diese Seeleute als »Schlüsselarbeiter« zu deklarieren, für die weniger strikte Reisebeschränkungen gelten. Abgesehen von den festsitzenden Seeleuten dürften mangels Crewrotation auch an Land rund 400.000 Seeleute sein, die nicht zu ihren Arbeitsplätzen kommen und folglich kein Geld verdienen können. (dpa/jW)
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