Etappensieg für Caracas in Goldstreit

London. Im Streit um die bei der Bank of England eingelagerten venezolanischen Goldreserven hat die Regierung unter Präsident Nicolás Maduro einen Etappensieg eingefahren: Am Montag annullierte ein britisches Berufungsgericht die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs Großbritanniens vom Juli dieses Jahres, die 31 Tonnen des Edelmetalls im Wert von rund einer Milliarde US-Dollar (900 Millionen Euro) dem Oppositionellen Juan Guaidó zur Verfügung zu stellen. Das berichtete der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur am Montag.
Das Oberste Gericht hatte sein Urteil im Juli damals damit begründet, dass das Vereinigte Königreich den selbsternannten »Interimspräsidenten« Guaidó formaljuristisch als Staats- und Regierungschef betrachte. Caracas hatte gegen die Entscheidung im September Berufung eingelegt.
Wie die Agentur Bloomberg meldete, erklärte der zuständige Richter Stephen Males am Montag, dass die Anerkennung Guaidós als »Interimspräsident« seiner Meinung nach »mehrdeutig oder zumindest weniger als eindeutig« sei. Laut dem britischen Gericht müsse jetzt ermittelt werden, wie es »de facto« um die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Königreich und Venezuela bestellt sei. (jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
Rätselraten um Trump
vom 06.10.2020 -
Superminister Kaczynski
vom 06.10.2020 -
Söldner im Einsatz
vom 06.10.2020 -
Putschisten privatisieren
vom 06.10.2020 -
IS-Anhänger kommen frei
vom 06.10.2020