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Online Extra
06.07.2020, 18:52:09 / Ausland

Ölkatastrophe in russischer Arktis: Oligarch muss Milliarden zahlen

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Norilsk. Bei der Ölkatastrophe in der russischen Arktis ist nach Behördenangaben ein Milliardenschaden für die Umwelt entstanden. Allein an den Gewässern belaufe sich die Summe auf mehr als 147 Milliarden Rubel (1,8 Milliarden Euro), teilte die russische Naturschutzbehörde Rosprirodnadsor am Montag in Moskau mit. Der Schaden für die Böden liege noch einmal bei rund 739 Millionen Rubel.

Ende Mai waren nach einer Havarie in einem Heizkraftwerk 21.000 Tonnen Öl ausgeflossen. Umweltschützer der Organisation Greenpeace sprachen von der größten Ölkatastrophe in der Geschichte der russischen Arktis. »Das Ausmaß des Schadens an den arktischen Gewässern ist beispiellos«, sagte Umweltminister Dmitri Kobylkin laut der Nachrichtenagentur Interfax. Präsident Wladimir Putin hatte den Ausnahmezustand angeordnet. Er verpflichtete einen der reichsten Männer des Landes, Wladimir Potanin, für den Schaden aufzukommen. Der Chef des Nickelproduzenten Nornickel hatte nur eine Millionensumme für die Beseitigung der Schäden nahe der Industriestadt Norilsk genannt. Bei dem Unglück Ende Mai waren die 21.000 Tonnen Diesel aus dem Heizkraftwerk in Norilsk geströmt und hatten die Gegend am Nordpolarmeer verseucht. Der Treibstoff stammte aus dem kollabierten Tank eines Wärmekraftwerks, das von einem Tochterunternehmen von Nornickel – ehemals Norilsk Nickel – betrieben wurde. Der Konzern hatte die Meldung über das Unglück offenbar tagelang verschleppt. Die russische Regierung war in den Monaten und Jahren zuvor wegen zu laxer Umweltkontrollen kritisiert worden. Allerdings wird die Havarie auch mit auftauenden Permafrostböden und dem menschengemachten Klimawandel in Verbindung gebracht, dessen Ursachen zum Teil außerhalb Russlands liegen. (dpa/jW)

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