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Online Extra
11.05.2020, 19:47:03 / Ausland

Venezuela: »Rücktritt« von Guaidó-Verbündeten

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Es wird eng um den von den USA und der BRD anerkannten »Übergangspräsidenten« Venezuelas Juan Guaidó (Caracas, 4.3.2020)

Caracas. Zwei der Auftraggeber der gescheiterten Söldnerinvasion in Venezuela haben den »Rücktritt« von ihren Ämtern in der »Übergangsregierung« des Oppositionspolitikers Juan Guaidó erklärt. Guaidó nahm das Ersuchen seines Beraters Juan José Rendón und des Abgeordneten Sergio Vergara an, wie aus einer Erklärung am Montag hervorgeht.

Seit dem 3. Mai waren nach offiziellen Angaben der Regierung von Präsident Nicolás Maduro mehrere bewaffnete Gruppen von Kolumbien aus in Venezuela eingedrungen. Mindestens acht Menschen wurden bei Kämpfen mit Sicherheitskräften demnach getötet, zahlreiche weitere festgenommen. Verantwortlich für die »Operation Gedeón« ist die Söldnerfirma Silvercorp des früheren US-Elitesoldaten Jordan Goudreau.

Am vergangenen Freitag hatte Venezuelas Informationsminister Jorge Rodríguez Belege für die Verwicklung der unter anderem von den USA und der deutschen Bundesregierung anerkannten »Übergangsregierung« Guaidós in die Söldnerinvasion vorgelegt. Zuvor veröffentlichte die Washington Post die Anhänge eines Vertrags, der von Guaidó, Rendón und Goudreau unterzeichnet worden war.

Laut Dokument war das Ziel der Operation die Gefangennahme oder Ermordung Maduros, seiner Minister, der Angehörigen des Oberkommandos der Streitkräfte sowie des Präsidenten der Verfassunggebenden Versammlung, Diosdado Cabello. Auch gegen die Bevölkerung sollte »tödliche Gewalt« eingesetzt werden, falls es Widerstand gegen den Staatsstreich gebe.

Rendón hatte die Gespräche mit Silvercorp eingeräumt. Er habe einen Vorvertrag unterschrieben und 50.000 US-Dollar gezahlt, sagte er bei CNN en Español. Auch Vergaras Unterschrift, der ebenfalls zur »Übergangsregierung« Guaidós gehörte, war auf dem Vertrag zu sehen. (dpa/jW)

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