Mexiko: Virusausbruch in Asylunterkunft nach US-Deportation
Nuevo Laredo. In einer Flüchtlingsunterkunft in Mexiko haben sich mindestens 15 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Angesteckt wurden sie von einem Flüchtling, der zuletzt aus Houston in den USA abgeschoben worden war, wie der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard am Dienstag sagte. Unter den Infizierten sind Mittelamerikaner, Kubaner und Mexikaner. Insgesamt leben in der von der katholischen Kirche betriebenen Unterkunft in Nuevo Laredo an der Grenze zu den USA über 50 Menschen.
Zuletzt war bereits in Reynosa ein aus den USA abgeschobener Flüchtling positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Die Vereinigten Staaten sind mit Abstand das Land mit den meisten Infizierten und Toten weltweit. Die US-Behörden bearbeiten derzeit keine Asylanträge und geben als Grund die Coronakrise an. Im vergangenen Monat hatte US-Präsident Donald Trump bereits die Grenzen zu Mexiko und Kanada weitgehend schließen lassen. Alle an der südlichen Grenze als »illegal« festgenommenen Menschen werden sofort abgeschoben, darunter auch Asylbewerber.
Zahlreiche Flüchtende vor allem aus Mittelamerika harren nun an der Grenze aus. Wegen der Ansteckungsgefahr ordnete ein mexikanischer Bundesrichter in der vergangenen Woche an, alle Angehörigen von Risikogruppen aus den oft überfüllten Gefangenensammelstellen für »illegale Migranten« zu entlassen. (dpa/jW)
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