Ecuador: »Justizkrieg« gegen Expräsident Correa

Quito. In Ecuador geht der »Justizkrieg« gegen Linke weiter: Am Montag hat der Korruptionsprozess gegen den früheren Staatschef Rafael Correa begonnen. Dem Ex-Präsidenten (2007–2017) und weiteren Politikern und Beamten wird vorgeworfen, über sieben Millionen US-Dollar (6,4 Millionen Euro) an Bestechungsgeldern angenommen zu haben. Im Gegenzug sollen sie Bauunternehmen staatliche Aufträge zugeschanzt haben, wie die Staatsanwaltschaft beim Prozessauftakt erklärte.
Correa lebt derzeit im belgischen Exil, er blieb der Verfahrenseröffnung fern. »Das ist alles eine Farce«, sagte er zuletzt in einem bei Twitter veröffentlichten Video. Correa hatte während seiner Amtszeit in Ecuador für eine Phase der politischen Stabilität und des soziales Fortschritts gesorgt. Durch staatlich organisierte Ressourcenausbeutung, vor allem Ölförderung, gelang es ihm, Menschen aus der Armut zu helfen und ihnen Zugang zu Bildung zu verschaffen. Zudem baute er die Infrastruktur des südamerikanischen Landes aus.
Sein Nachfolger und ehemalige Vizepräsident Lenín Moreno betreibt mittlerweile eine neoliberale Politik und lässt die Anhänger Correas und andere Linke von Polizei und Justiz verfolgen. (dpa/jW)
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