Contergan-Stiftung will Opfern Unterstützung streichen
Hamburg. Die Conterganstiftung will Medienberichten zufolge 58 durch den Contergan-Wirkstoff Thalidomid geschädigten Menschen aus Brasilien die lebenslangen Entschädigungszahlungen streichen. Die Stiftung habe in einem Mitte Oktober an die Betroffenen verschickten Brief erklärt, dass sie die Anerkennungsbescheide »mit Wirkung für die Zukunft zu widerrufen« beabsichtige. Dies berichtete der Spiegel am Freitag vorab. Zudem werde in dem Schreiben »die sofortige Vollziehung« angeordnet. Den Berichten zufolge hatten die Mütter in all diesen Fällen in der Frühphase ihrer Schwangerschaft das Medikament Sedalis eingenommen, das den verhängnisvollen Wirkstoff Thalidomid enthielt. Der Wirkstoff stammte von der deutschen Firma Chemie Grünenthal GmbH, dem Hersteller von Contergan. Die Conterganstiftung begründet demnach ihr Vorgehen damit, dass Sedalis kein Präparat der Grünenthal GmbH sei, sondern ein Medikament, »welches durch einen Lizenznehmer in eigener Verantwortung hergestellt und vertrieben wurde«. Demnach sei die Conterganstiftung nicht für die Entschädigungen zuständig. (AFP/jW)
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