Tod durch Polizeigewalt: US-Richterin empfiehlt Entlassung
New York. Fünf Jahre nach dem Tod des Afroamerikaners Eric Garner bei einer Polizeikontrolle in New York hat eine behördeninterne Richterin die Entlassung des verantwortlichen Polizisten empfohlen. Dies berichteten US-Medien am Freitag unter Berufung auf Polizeikreise. Nun können unter anderem die Anwälte des Polizeibeamten darauf reagieren, bevor der Chef der New Yorker Polizeibehörde NYPD, James O›Neill, die finale Entscheidung über die Entlassung treffen muss.
»Das war ein langer Kampf, fünf Jahre zu lang«, sagte Garners Tochter Emerald Snipes Garner bei einer Pressekonferenz nach Bekanntwerden der Empfehlung. »Und endlich gibt es jemanden, der gesagt hat, dass es Informationen gibt, wonach der Polizist etwas falsch gemacht hat.« Das US-Justizministerium hatte die Ermittlungen gegen den Polizisten zuvor ohne Anklage eingestellt. Auch eine Geschworenenjury in New York hatte sich gegen eine Anklage entschieden.
Menschenrechtsaktivisten hatten immer wieder die Entlassung des Polizisten gefordert, die Polizeigewerkschaft hatte die Forderungen als unberechtigt zurückgewiesen und gesagt, der Polizist werde zum Sündenbock gemacht. Garner war am 17. Juli 2014 im New Yorker Stadtteil Staten Island von Polizisten gestoppt worden, weil er mutmaßlich illegal mit Zigaretten handelte. Ein Passant hielt auf einem Video fest, wie ihn drei Polizisten zu Boden warfen und einer von ihnen ihm die Luft abdrückte. Der 43-Jährige starb kurz darauf im Krankenhaus. Laut Autopsie führte der Würgegriff mit zum Tod Garners. Die Familie hatte von der Stadt New York als Entschädigung eine Zahlung von 5,9 Millionen Dollar (etwa 5,3 Millionen Euro) erhalten. (dpa/jW)
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