Gegründet 1947 Freitag, 26. April 2024, Nr. 98
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
Online Extra
29.05.2019, 17:22:17 / Ausland

Strache könnte ins EU-Parlament einziehen

Baleareninsel_Ibiza_61462002.jpg

Wien. Der im Zuge der »Ibiza-Affäre« zurückgetretene ehemalige österreichische Vizekanzler und Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat bei der Europawahl am Sonntag genügend Stimmen für einen Platz im EU-Parlament erhalten. Das geht aus der am Mittwoch vom Innenministerium veröffentlichten Zahl der Vorzugsstimmen hervor. Anders als in Deutschland konnten Wähler in Österreich mit ihrer Stimme eine Partei wählen, aber auch zusätzlich mit einem ergänzenden Hinweis einen bestimmten Kandidaten unterstützen. Der 49-Jährige hat den Angaben zufolge nach FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky mit 44.750 die zweitmeisten Vorzugsstimmen bekommen. Ursprünglich stand Strache auf dem 42. und damit letzten Listenplatz. Ab einer Schwelle von fünf Prozent aller Wählerstimmen für eine Partei werden Kandidaten aber auf der Liste nach vorne gereiht. Die FPÖ hat nach ihrem Wahlergebnis bei der EU-Wahl von 17,2 Prozent Anspruch auf drei Mandate.

Strache hat sich noch nicht festgelegt, ob er sein Mandat annimmt. »Wenn er nichts tut, ist er Mitglied des Europaparlaments«, hieß es bei der Bundeswahlbehörde in Wien. Am 12. Juni wird durch die Behörde das endgültige Ergebnis in Österreich festgestellt. Strache könnte bis dahin, aber auch noch später, seinen Verzicht erklären. Mitte Juni werden die insgesamt 18 Abgeordneten dem EU-Parlament gemeldet. Das Parlament konstituiert sich am 2. Juli. (dpa/jW)

Mehr aus: Ausland