»Brexit«-Minister geht, Corbyn kommt wieder
London. Im britischen Unterhaus hat das von Premierministerin Theresa May anberaumte Treffen mit Labour-Parteichef Jeremy Corbyn am Mittwoch nachmittag zu Rücktritten geführt, obwohl noch keine Ergebnisse bekannt geworden waren. Wie der Guardian berichtete, hatte bereits im Vorfeld des Gesprächs der Brexit-Staatssekretär, Nigel Adams, seinen Rücktritt eingereicht. Am Abend folgte Brexitminister Chris Heaton-Harris, der für die Planung eines Austritts aus der EU ohne Abkommen zuständig war. Er erklärte, May würde einen »großen Fehler« machen, wenn sie einen Kompromiss mit Corbyn suche. Er fügte hinzu, dass Mays Entschlossenheit, ein No-Deal-Szenario zu vermeiden, »seinen Job in der Regierung offensichtlich irrelevant machen würde«.
Unterdessen fand das Gespräch zwischen May und Corbyn wie geplant statt. Einem BBC-Reporter zufolge wollen sich Vertreter der Konservativen und von Labour am Donnerstag zu weiteren Gesprächen treffen.
Während des Treffens von May und Corbyn lehnten die Abgeordneten im Unterhaus einen Antrag ab, der beinhaltete am Montag erneut über alternative Ansätze zum Brexit-Verfahren abzustimmen. Da Befürworter und Gegner je 310 Stimmen erhielten, entschied Parlamentspräsident John Bercow die Frage mit seinem Votum. Zur Begründung sagte er, wichtige Entscheidungen sollten nur mit einer Mehrheit getroffen werden. Bei den zwei bisherigen Alternativ-Abstimmungen hatte das Parlament alle Optionen abgelehnt. (Reuters/jW)
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