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Aus: Ausgabe vom 26.05.2014, Seite 16 / Sport

Handball: Kieler Differenz

Kiel. Nach dem irren Wettwerfen um den Titel und der spannendsten Entscheidung in der Geschichte der Handball-Bundesliga war wieder alles beim alten. Die Spieler des erfolgsverwöhnten THW Kiel hüpften durch die Halle und übergossen sich mit Sekt. Gut 400 Kilometer entfernt hockten in Gummersbach die Akteure der Rhein-Neckar Löwen mit Handtüchern über dem Kopf auf dem Boden und vergossen Tränen der Enttäuschung. Der Traum von der ersten deutschen Meisterschaft war zerplatzt wie eine Seifenblase.

Nach 34 Spielen wies der punktgleiche Rekordmeister THW Kiel, der Pokalsieger Füchse Berlin beim 37:23 förmlich überrollte, die um zwei Treffer bessere Tordifferenz auf. Die Sektkorken knallten mal wieder in Kiel, wie schon neunmal in den vergangenen zehn Jahren. Allerdings mußten sich die mit sieben Toren Vorsprung ins Saisonfinale gegangenen Löwen auch an die eigene Nase fassen. Sie spielten in Gummersbach verkrampft, die Abwehr stand schlecht. Am Ende zählte das Torverhältnis: 1114:878 (Kiel) gegenüber 1126:892 (Löwen).


Der scheidende Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson war bedient und haderte mit dem Modus. »Das ist totaler Schwachsinn, daß die stärkste Liga der Welt über die Tordifferenz entschieden wird«, sagte der Isländer, der Dänemarks Nationaltrainer wird. (dpa/jW)

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