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Aus: Ausgabe vom 26.05.2014, Seite 12 / Feuilleton

Cannes

Zum zweiten Mal geht die Goldene Palme, der Hauptpreis der Filmfestspiele in Cannes, in die Türkei: Regisseur Nuri Bilge Ceylan hat das angeblich wichtigste Filmfestival der Welt mit »Winter Sleep« gewonnen: Ein ehemaliger Theaterschauspieler, dessen Frau und seine geschiedene Schwester führen auf dem Lande philosophische Debatten über Moral, über richtig und gut – können diese Theorien aber nicht in die Praxis umsetzen. 1982 hatte zuletzt das türkische Drama »Yol – Der Weg« von Serif Gören und Yilmaz Güney die Goldene Palme gewonnen.

Der diesjährige Große Preis der Jury, die zweithöchste Auszeichnung des Festivals, ging an »Le meraviglie« der Italienerin Alice Rohrwacher. Darin träumt die älteste Tochter einer armen Familie in der Provinz von der Teilnahme an einer Reality-Fernsehshow. Der Preis der Jury ging zu gleichen Teilen an »Mommy« von Xavier Dolan (Kanada) und »Adieu au langage« von Jean-Luc Godard. Ersteres ist die Geschichte einer Mutter-Sohn-Beziehung mit »Emotionen jenseits des Gewöhnlichen« (FAZ), letzteres ein 3-D-Experiment des 83jährigen Altmeisters, das so wirkt, als »schaute man eine DVD, ohne daß das Scartkabel richtig mit dem Fernseher verbunden wäre« (taz). (dpa/jW)

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