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Aus: Ausgabe vom 22.05.2014, Seite 16 / Sport

FIFA-WM: Heiße Phase

In Brasilien sind die Vorbereitungen auf die FIFA-WM-Endrunde in die »heiße Phase« eingetreten. Wenige Tage vor der Ankunft der brasilianischen Nationalmannschaft in ihrem Trainingscamp im Städtchen Teresópolis bei Rio de Janeiro ist dort eine sechs Meter hohe Nachbildung des WM-Pokals in Flammen aufgegangen. Die Feuerwehr vermutete zunächst einen Kurzschluß im Beleuchtungssystem. Bürgermeister Arlei de Oliveira Rosa sprach dagegen am Dienstag (Ortszeit) von einem »Akt des Vandalismus«. Zwei Künstler des Ortes hatten das 300 Kilo schwere Stück aus Glasfiber und Metall angefertigt. Das brasilianische Nationalteam wird am Montag in Teresópolis erwartet.

Im Original war der FIFA-Weltpokal derweil in der nordbrasilianischen Stadt Belém zu bewundern – am Dienstag abend sorgten Tumulte für den Abbruch der Ausstellung. Es gab eine Demonstration gegen die FIFA und die Verteuerung des städtischen Nahverkehrs. Aus ihr heraus versuchten etwa 20 Personen, gewaltsam in die Ausstellung zu gelangen. Die Trophäe wurde umgehend vor ihnen in Sicherheit gebracht, der Ausstellungsort von der Polizei weiträumig abgesperrt.

Am Mittwoch nun traten Polizisten in 14 der 26 Bundesstaaten des Landes in einen 24stündigen Streik. Nach Angaben der Gewerkschaft protestierten in einigen Bundesstaaten mehr als zwei Drittel der Einsatzkräfte mit dem Ausstand für Tariferhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen. Brasiliens Justizminister Jose Eduardo Cardozo bezeichnete die Streiks als »illegal und verfassungswidrig«. In der vergangenen Woche soll ein kurzer Streik der Militärpolizei in der Stadt Recife Plünderungen begünstigt haben. Hier bestreitet die deutsche Nationalelf am 26. Juni ihr letztes Vorrundenspiel gegen die USA.

Sollte sie danach die Koffer packen, müßte der DFB nicht nur Träume abschreiben, wie Teammanager Oliver Bierhoff im Wirtschaftsmagazin Capital (Ausgabe 6/2014) erläutert: »Bis zum Achtelfinale ist die WM für uns ein Verlustgeschäft.« (dpa/sid/jW)

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