Leserbrief zum Artikel Geschichtswissenschaft: Stand der Aufarbeitung: Verstörend
vom 23.04.2021:
Keine Geschichtsrevision, kein Vergessen!
Ich bin unbedingt deiner Meinung, dass das Gedenken an das Stalag 326 und den heutigen Friedhof in Stukenbrock ein antifaschistisches sein muss. Gestern, heute und morgen.
Deshalb ist die Unterstützung und Förderung des ehrenamtlichen Engagements zum Erhalt der Gedenkstätte und des Gedenkens an das Stalag 326 notwendig und dauerhaft zu sichern. Braucht es dazu eine »Neukonzeption« und eine Ausweitung des Blickwinkels auf die Geschichte dieses Ortes bis in die Gegenwart, wie es Bundes- und Landesregierung fordern? Natürlich nicht. Was haben das nach der Befreiung auf dem Gelände entstandene Sozial- bzw. Missionswerk für Aussiedler oder gar die danach eingerichtete Polizeischule NRW mit dem antifaschistischen Gedenken an die Opfer des Stalag 326 zu tun? Es ist meines Erachtens doch geradezu lächerlich, die Existenz dieser Einrichtungen als Vorwand für eine »Neukonzeption« zu bemühen. Nein, es geht hier nicht um eine Veränderung der Konzeption einer antifaschistischen Gedenkstätte, sondern um ihre Relativierung und letztlich antikommunistische Umdeutung.
Diesen Prozess gemeinsam mit Elmar Brok (CDU) zu begleiten, wie es einige Antifaschisten vorhaben, verkennt meiner Ansicht nach grundlegend die politische Macht und die Herrschaftsmethoden im real existieren Kapitalismus. Brok ist kein Provinzpolitiker. Die junge Welt bezeichnet ihn zu Recht unter anderem als einen der »Strippenzieher des Maidan« in der Ukraine und als »politischen Arm des Bertelsmann-Konzerns im Europaparlament«. Als fanatischer Antikommunist war Brok führend an der Entschließung des Europäischen Parlaments »zum Gewissen Europas und zum Totalitarismus« 2009 beteiligt. Darin werden die Verbrechen des Hitlerfaschismus und die Politik der Sowjetunion, die die Völker Europas befreite, gleichgesetzt. Es ist leider eine Illusion zu meinen, in der Zusammenarbeit mit solchen Leuten, die auch noch das Geld mitbringen sollen, den Takt angeben zu können. Es wird andersrum enden. Es ist für mich der falsche Weg, an der »Neukonzeption« mitzuarbeiten.
Deshalb ist die Unterstützung und Förderung des ehrenamtlichen Engagements zum Erhalt der Gedenkstätte und des Gedenkens an das Stalag 326 notwendig und dauerhaft zu sichern. Braucht es dazu eine »Neukonzeption« und eine Ausweitung des Blickwinkels auf die Geschichte dieses Ortes bis in die Gegenwart, wie es Bundes- und Landesregierung fordern? Natürlich nicht. Was haben das nach der Befreiung auf dem Gelände entstandene Sozial- bzw. Missionswerk für Aussiedler oder gar die danach eingerichtete Polizeischule NRW mit dem antifaschistischen Gedenken an die Opfer des Stalag 326 zu tun? Es ist meines Erachtens doch geradezu lächerlich, die Existenz dieser Einrichtungen als Vorwand für eine »Neukonzeption« zu bemühen. Nein, es geht hier nicht um eine Veränderung der Konzeption einer antifaschistischen Gedenkstätte, sondern um ihre Relativierung und letztlich antikommunistische Umdeutung.
Diesen Prozess gemeinsam mit Elmar Brok (CDU) zu begleiten, wie es einige Antifaschisten vorhaben, verkennt meiner Ansicht nach grundlegend die politische Macht und die Herrschaftsmethoden im real existieren Kapitalismus. Brok ist kein Provinzpolitiker. Die junge Welt bezeichnet ihn zu Recht unter anderem als einen der »Strippenzieher des Maidan« in der Ukraine und als »politischen Arm des Bertelsmann-Konzerns im Europaparlament«. Als fanatischer Antikommunist war Brok führend an der Entschließung des Europäischen Parlaments »zum Gewissen Europas und zum Totalitarismus« 2009 beteiligt. Darin werden die Verbrechen des Hitlerfaschismus und die Politik der Sowjetunion, die die Völker Europas befreite, gleichgesetzt. Es ist leider eine Illusion zu meinen, in der Zusammenarbeit mit solchen Leuten, die auch noch das Geld mitbringen sollen, den Takt angeben zu können. Es wird andersrum enden. Es ist für mich der falsche Weg, an der »Neukonzeption« mitzuarbeiten.