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Leserbrief zum Artikel Kommentar: Großer Gang vom 30.03.2021:

Warten wir ab

Jedes Wort unserer Kanzlerin haben Bürger im Lande aufgesogen, sie haben Klartext erwartet, vielleicht auch ein paar ganze Wahrheiten. Am Ende, langer Rede kurzer Sinn, gab es verklausulierte Weisheiten im Politsprech. Erstens: Wir sind und waren immer weltmeisterlich, sind besser als alle um uns herum, alles zu Beanstandende waren notwendig anfallende, verzeihliche Fehler. Zweitens: Bei uns gibt es Demokratie, alles geschieht demokratisch. Deshalb geht manches, so wie es eben geht – demokratisch, freiheitlich, puralistisch. Bei uns wird überzeugt, nicht angeordnet, was Zeit kostet, auch wenn das Querulanten unter den Ministerpräsidenten nicht ausschließt. Wann und wie »Querdenker«, Coronaleugner und andere überzeugt sein werden, sagt sie nicht. Wer nicht überzeugt werden kann, macht eben, was er will, wie Tübingen oder Rostock. Drittens: Die Lage ist ernst, wenn nötig, wird mit Hilfe des Infektionsschutzgesetzes das Erforderliche geregelt, demokratisch gedroht. Viertens: Mit Impfstoff, Tests, Masken wurde weitgehend alles richtig gemacht, nur ein paar haben sich empörend verhalten. Mit der EU und der Wertegemeinschaft wurde auch alles richtig gemacht – wahrscheinlich haben sich nur die anderen nicht solidarisch, richtig und uneigennützig verhalten. Über »Markt vor Menschenrecht« wurde nicht geredet, über den Handelskrieg der Konzerne um Profite auch nicht, und alle Kritik an den Zuständen in den Kliniken und den Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals ist berechtigt, aber daran ist wohl nichts zu ändern. Nun warten wir mal ab, wie unsere Märkte alles weitere allein am besten regeln und zu wessen Wohl. Warten wir mal ab, welche Geschäftemacher am Werke mit Tests und Impfen sind.
Roland Winkler, Aue
Veröffentlicht in der jungen Welt am 31.03.2021.
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