Leserbrief zum Artikel Moskau: »Kollaps« der Beziehung zu USA möglich
vom 19.03.2021:
Unüberbietbare Heuchelei
Wieso glaubt der Trump-Nachfolger, sich derartige Anschuldigungen anmaßen zu können? Ist es nur Demenz? Kaum. Biden ist letztlich der Frontmann einer kriegsgeilen Administration des kriselnden US-Imperiums, das seinen Einfluss in der Welt schwinden sieht. Dennoch verstehen sich die USA noch immer als Herren, oberste Richter, Heilsbringer und moralische Gralshüter der Welt, welche die anderen Nationen mit allen Mitteln nach ihren Interessen dirigieren können. Diese Zeiten gehen glücklicherweise zu Ende, doch gerade das Schwinden der Macht des Imperiums führt zu jener Zunahme primitiver unkontrollierter Aggressivität, die Biden gerade anschaulich vorführt (Russland, China, Nordkorea, Pipeline Nord Stream 2 etc.) und die die Gefahr eines neuen, vermutlich letzten Weltbrandes akut verschärft.
Es würde nicht überraschen, und vieles deutet bereits darauf hin, dass unter der Präsidentschaft dieses seit Jahrzehnten in der amerikanischen Politik als Scharfmacher fungierenden Akteurs neue Kriege vom Zaun gebrochen und bestehende kriegerische Konflikte befeuert werden. Unter Trump war der Wirtschaftskrieg mit unsäglichen Sanktionen das bevorzugte Mittel zur Disziplinierung der nicht US-hörigen »Schurkenstaaten«. Es ist abzusehen, dass in den kommenden Monaten und Jahren nicht mehr nur militärisch und mit Worten, siehe Biden, provoziert wird, sondern zunehmend wieder Marschflugkörper, Drohnen, Raketen und Bomben auf der Welt ihre Blut- und Verwüstungsspur hinterlassen. Das alles natürlich ausschließlich für edle Ziele wie Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Geostrategische Interessen und ökonomische Ziele spielen dabei überhaupt keine Rolle, natürlich nicht …
Findet der Begriff »Frieden« in der Politik und in den »Qualitätsmedien« überhaupt noch Platz? Gibt es für den Frieden überhaupt noch Hoffnung?