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Leserbrief zum Artikel Impfgipfel: Geld oder Leben vom 02.02.2021:

Offenbarungseid

Die angespannte Lage um die Coronapandemie hat die Regierenden in Deutschland der Realität etwas nähergebracht. Endlich gibt man zu, was man in Sachen Impfstoff versäumte. Ein bisschen weniger deutsche Arroganz scheint auch Einzug gehalten zu haben. Vor etwa einem Jahr erklärte Minister Spahn vollmundig; Ein Virus in China werde den Deutschen nichts anhaben können. Es sei alles im Griff. Dabei weiß man, dass das Virus schon seit November 2019 in Italien grassierte. Manches vom Gesundheitsminister war naiv, Showgeschäft und inkompetent, und die Kanzlerin gipfelt dazu. Circa 2,3 Millionen Infektionen und 58.000 Tote sprechen ihre eigene Sprache. Woher mehr Impfstoff nehmen und nicht stehlen? Seit mehr als vier Wochen gerade 2,5 Millionen Impfungen, das spricht für sich. Unter deutscher Ägide streitet die EU mit Pharmakonzernen, die sie finanziell fördert, um Impfstoffe. Russische und chinesische Impfstoffe waren verpönt. Jetzt spricht man mit Russland über die Zulassung von »Sputnik V« in der EU. Die EU hat den Impfstoff von Astra Zeneca ohne Beschränkung zugelassen. Deutschland nur beschränkt. Das und mehr verunsichert die Menschen. Das deutsche Meldesystem ist, wie die Wochenenden und das Telefonieren um Termine über die Impfhotline beweisen, lange nicht auf der Höhe der Zeit. Bleibt sehr viel zu tun, um eine greifende Strategie nach mehr als einem Jahr zur Bekämpfung der Pandemie zu haben. Es ist an der Zeit, dass die Regierung ihre Hausaufgaben macht.
Wilfried Schubert, Güstrow
Veröffentlicht in der jungen Welt am 04.02.2021.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Ohne Prinzipien

    Es braucht einen neuen Gipfel, um in inhaltsleeren Phrasen zu erklären, wie ernst die Lage weiterhin ist. Zum Impfstoff werden die Ankündigungen sicher um einiges leiser und weniger großkotzig ausfall...
    Roland Winkler, Aue