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Leserbrief zum Artikel TV: Das Ende der Soße vom 02.02.2021:

Verdiente Schelte

Wer mit dem vollmundigen Versprechen im Sendungstitel, die letzte Instanz zu sein, des Zuschauers Aufmerksamkeit und Urteilskompetenz zu fördern vorgibt, gleichwohl zu einem sensiblen gesellschaftspolitischen Thema wie Rassismus (ab-)sehbar die falschen Zeugen aufruft, hat Schelte und Unverständnis verdient. Sowenig allein der sogenannte identitäre Blickwinkel für eine erfolgreiche Bewältigung diskriminierender verbaler und nonverbaler Gewalt sein kann, so sehr ist diese Sendung Wasser auf die Mühlen derer, die gar nicht vermitteln wollen. Dabei muss es um die Sichtbarmachung von Diffamierungen und Abwertungen gehen. Verfolgt wird nicht irgendein Zeitgeist, sondern die im beste Sinne konservative Zielsetzung der Unantastbarkeit der Menschenwürde. Indem wir über bestehende Benachteiligungen und Diskriminierungen möglichst nachvollziehbar und verbindlich aufklären, canceln, bashen oder enteignen wir nicht. Wir, die (Mehrheits-)Gesellschaft, lösen schlichtweg unsere rechtsstaatliche Pflicht und demokratische Verantwortung ein. Und bereichern uns alle an Bildung und Gerechtigkeit.
Ira Bartsch, Lichtenau-Herbram
Veröffentlicht in der jungen Welt am 03.02.2021.