Leserbrief zum Artikel Coronapandemie in der BRD: Weitere Maßnahmen beschlossen
vom 20.01.2021:
Bei Corona nichts Neues
Angesichts des andauernd hohen Infektionsniveaus und der daraus resultierenden Todesfälle hat der Coronagipfel erforderliche Entscheidungen getroffen. Die Debatten auf dem Gipfel machen ein einheitliches Handeln fraglich. Die Landesregierungen interpretieren und handhaben Festlegungen auf eigene Art. Wahlkampf ist deutlich erkennbar. Das Hemd ist näher als die Hose. Auf wichtige Fragen gibt es keine ausreichende Antwort. Dazu gehören: Wann gibt es endlich genügend Impfstoff? Bis 18. Januar waren erst 1,13 Millionen Erstimpfungen durchgeführt. Deutschland förderte das Unternehmen Biontech mit 375 Millionen Euro und Curevac N. V. mit 230 Millionen für die Entwicklung wirksamer Coronaimpfstoffe. Trotzdem werden weniger Impfdosen ausgeliefert als vereinbart. Problematisch ist auch das unzureichend funktionierende Meldesystem. Teilweise befinden wir uns im Blindflug. Der Kampf gegen Covid-19 und weitere Mutanten erfordert das einheitliche Handeln aller Kräfte. Dazu gehört auch, die Menschen nicht mit Halb- und Unwahrheiten zu verunsichern. Bei der gegenwärtigen Lage bleibt zu hoffen, dass bald genügend Impfstoff bereitsteht sowie Frühjahr und Sommer rechtzeitig kommen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 22.01.2021.