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Leserbrief zum Artikel Linkspartei: NATO? Find’ ich gut vom 20.01.2021:

Gefährliche Gedankenspiele

Ich bin mir sicher, dass viele Linke das Gleiche wie ich empfinden: tiefe Erschütterung über die Denk- und Verhaltensweise linker Friedenspolitik. Herr Matthias Höhn stellt sich mit seinem »Diskussionsangebot« konträr zur im Parteiprogramm der Partei Die Linke festgelegten Friedenspolitik. Wie steht er denn insgesamt zu einem Parteiprogramm, das in allen Aspekten der Politik Grundlage für Handeln und Verhalten seiner Mitglieder und natürlich in erster Linie ihrer Führungskader ist? Solche friedensgefährdenden »Gedankenspiele« haben nichts mit Freiheit der Gedanken und der Worte zu tun. Diese Aussagen von Matthias Höhn spielen den kriegslüsternen imperialistischen Kräften in die Hände. Ich lege keinen Wert auf schöne umschreibende Formulierungen. Als Mensch der klaren Worte frage ich: Wie dick muss das »Brett vor dem Kopf« wohl sein, wenn die permanenten Kriegsvorbereitungen der imperialistischen Staaten gegen Russland nicht gesehen oder auch verniedlicht werden? Meint Matthias Höhn etwa, dass sich die militärischen Kräfte der NATO auf einem »Betriebsausflug« an der russischen Grenze befinden? Es ist nur zu natürlich, dass man sich einer Bedrohung entgegenstellt. Ein Beispiel aus meinem Leben: Ich wurde mit einem Schlagwerkzeug an Leib und Gesundheit bedroht. Von einem Zaun riss ich eine Latte ab und stellte mich dem Angreifer entgegen. Das Resultat: Der Angreifer ließ von seiner Gewalteinwirkung gegen mich ab. Die Bemühungen zum Erhalt des Weltfriedens liegen doch ganz eindeutig auf der Seite Russlands und Chinas. Ein Verwischen dahingehend, dass der eine Kriegsvorbereitungen trifft und der andere sich mit Verteidigungsmaßnahmen dagegenstellt, ist eine gefährliche These, die den Kriegsvorbereitern in die Hände spielt.
Matthias Höhn, überprüfen Sie, ob Ihre Politik linke Friedenspolitik ist! Das Gleiche lege ich den ehrlichen linken Basiskräften ans Herz.
Hans-Peter Meißner
Veröffentlicht in der jungen Welt am 20.01.2021.
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