4. Mai, Diskussion zu Grundrechten
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Leserbrief zum Artikel SPD streitet über UN-Atomwaffenverbot vom 28.12.2020:

Gut gemeint

Der ICAN-Vertrag hat bei allem hochgelobten »Erfolg« dadurch, dass ihn 51 Länder unterschrieben und ratifiziert haben, zwei Mankos: Das gravierendste ist, dass Uranmunition, die seit dem Krieg gegen Jugoslawien auf allen Kriegsschauplätzen der NATO eingesetzt wird, (…) in dem Vertrag nicht berücksichtigt wird. Damit wird gerade diese völkermordende Waffe mit dem Vertrag nicht gebannt. Zum anderen sind nur die alten, großen Atombomben aufgeführt, die von keinem Land mehr eingesetzt werden. Leider komme ich bei längerem Nachdenken zu dem Schluss, dass es diverse nachvollziehbare – wohl gemerkt nicht gut geheißene – Gründe für die Länder gibt, die nicht unterschreiben wollen: NATO-Länder sind im Besitz der Atomwaffen und wollen sie behalten, um die anderen Länder dominieren zu können (altes Kolonialdenken); Länder wie Nordkorea und eventuell der Iran (wenn er weiter von den USA und Israel bedroht wird), können aus Verteidigungsgründen nicht darauf verzichten (siehe Schicksal aller attackierten Länder wie Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Syrien, Somalia, Libyen, die keine Nuklearwaffen hatten); und viele Länder haben sicher gar nicht das Geld, sie anzuschaffen, und werden sich deshalb eher den Atommächten unterstellen, um dadurch nicht angegriffen zu werden. Ich halte diesen Vertrag für zwar gut gemeint von den Unterzeichnerländern (…), aber illusionär. Er ist eher ein Flehen, die Nuklearwaffen nicht einzusetzen.
Cornelia Praetorius
Veröffentlicht in der jungen Welt am 05.01.2021.
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  • Auf der richtigen Seite

    Dass der »UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen« am 22. Januar 2021 in Kraft tritt, ist ein neuer Hoffnungsschimmer für alle Menschen der Welt. Daher unterstütze ich die Forderung der stellvertretenden...
    Rainer Döhrer, Barchfeld/Werra