Leserbrief zum Artikel Zu Lust und Risiken des Kapitalverkehrs: Krankes Gesundheitssystem
vom 28.11.2020:
Krankheit – ein gutes Geschäft
Wenn der Autor bemerkt, dass die Zahl der Beschäftigten in den Gesundheitsämtern zwischen 2000 und 2014 von 39.000 auf 29.000 reduziert wurde, so erinnere ich mich an das Jahr 1990. Da richtete man die Lohnsteuerkartenstellen auch in Berlin-Weißensee ein. Die zunächst als Provisorien zur Ausgabe der Karten benutzten Räumlichkeiten beherbergten nach eigener Erfahrung einen nicht mehr benötigte Lebensmittelhygieneinspektor aus der Abteilung im Gesundheitsamt. Nach seiner Aussage waren sie 15, die nach dem neuen Anspruch auf Hygiene nun keine Verwendung fanden. Von da ab war mir klar, dass ich nicht mehr wusste, was ich wirklich esse. Der Markt findet nur Platz für Profit und natürlich auch für Krankheit, wo sich an dieser verdienen lässt. Das ist gleichfalls aus der »Gebührenordnung für Ärzte« (Beck-Verlag) ersichtlich. Ohne der Ärzteschaft zu nahe treten zu wollen, muss sie sich als Unternehmertum betätigen. Für die Pharmamonopolisten ist die Coronapandemie ein vorzügliches Geschäft. Anders kann demzufolge die vor wenigen Tagen verbreitete Nachricht, wonach das deutsche Gesundheitssystem eines der besten weltweit sei, auch nicht gewertet werden, als dass am Notstand Höchstprofite erzielt werden. Die Lebensdauer einiger Warenprodukte soll ja künstlich befristet sein, damit sie neu erworben werden, um Profit zu machen. Die Ware Mensch eignet sich allerdings vorzüglich auch für die Reparatur durch Fallpauschalen. Wenn nicht, bringt ja die Entsorgung ebenso noch eine Menge Geld.
Übrigens: Wie heißt es doch bei Friedrich Engels: »Erst die große Industrie entwickelt einerseits die Konflikte, die eine Umwälzung der Produktionsweise, eine Beseitigung ihres kapitalistischen Charakters, zur zwingenden Notwendigkeit erheben (…); und sie entwickelt andrerseits in eben diesen riesigen Produktivkräften auch die Mittel, diese Konflikte zu lösen.« (Aus: »Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft«; 1880 – Marx/Engels Werke, Band 19, S. 193) Weiß das Die Linke?
Übrigens: Wie heißt es doch bei Friedrich Engels: »Erst die große Industrie entwickelt einerseits die Konflikte, die eine Umwälzung der Produktionsweise, eine Beseitigung ihres kapitalistischen Charakters, zur zwingenden Notwendigkeit erheben (…); und sie entwickelt andrerseits in eben diesen riesigen Produktivkräften auch die Mittel, diese Konflikte zu lösen.« (Aus: »Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft«; 1880 – Marx/Engels Werke, Band 19, S. 193) Weiß das Die Linke?