Leserbrief zum Artikel Digitalwährung: Euro im Cyberspace
vom 23.10.2020:
Vollkommene Kontrolle
Die EU arbeitet zur Zeit an einem neuen Förderprogramm namens »Digitales Europa«, das 2021 anlaufen und die durch Wirtschaftskrisen und »Pandemie« angeschlagenen Volkswirtschaften digital umwandeln soll. Größte Profiteure der Krise waren die großen »Digitalgiganten«, allen voran Microsoft, Apple, Google, Amazon und Facebook, deren Macht bis ins Unendliche angewachsen ist und die ihre fast unumschränkte Monopolstellung gegenwärtig nutzen, um uns in eine von ihnen beherrschte digitale Zukunft zu führen. Ihre Vision von einer vollständigen Digitalisierung des Lebens lässt sich jedoch nicht mit den bestehenden demokratisch-politischen und liberalen wirtschaftlichen Strukturen vereinbaren. Deshalb setzen die »Digitalgiganten« auf die radikale Umgestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft zu ihren Gunsten. Im Rahmen dieses Programms will die EZB den Zahlungsverkehr in der Währungszone weiter digitalisieren und als Zentralbank eine eigene digitale Zentralbankwährung schaffen. Fest steht nur, dass das gegenwärtige Geldsystem vor dem Ende steht und es außer dem digitalen Zentralbankgeld keine realistische Möglichkeit gibt, es künstlich am Leben zu erhalten. Der Plan für eine digitale Währung sähe folgendermaßen aus: Das Einlagengeschäft und die Kreditvergabe durch die Geschäftsbanken sollen vollständig abgeschafft werden, statt der bisher üblichen Giro-, Kapital- oder Sparkonten erhält jede juristischer Person nur noch ein Konto bei der Zentralbank, und die Kontoinhaber werden ihre Zahlungen nur noch über dieses Konto vornehmen können. Sämtliche Transaktionen werden damit transparent und nachvollziehbar, es handelt sich um die vollkommenste Kontrolle durch den Staat, die je vorstellbar war.