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Leserbrief zum Artikel Trübe Gedanken: Beruhigender Selbstbetrug vom 07.10.2020:

Hass nicht nur negativ

Ich schätze Werner Seppmanns Arbeiten sehr und stimme seiner Analyse des Hasses aus der Irrationalität eines verkehrten Bewusstseins unter der Herrschaft durch Verunsicherung im Kapitalismus zu. Mir erscheint dennoch vernachlässigt, dass Hass als restabilisierender Faktor nicht nur aus der Negativität hervorgeht, sondern auch aus einem hohen ethischen Bewusstsein erwachsen kann, das in der richtig widergespiegelten objektiven Realität wurzelt. Ich denke an den Hass, den die Sowjetsoldaten gegen die faschistischen Aggressoren 1941–1945 empfanden. Er entstand im Angesicht der Invasion und der Zerstörungen durch die Feinde. Die dialektische Einheit des Gegensatzes von Liebe und Hass ist nicht zu unterschätzen: Die bekanntlich tiefe Liebe der Sowjetmenschen zu ihrer Heimat, ihrer Familie und ihren Kindern brachte einen starken und legitimen Hass auf die Eroberer hervor, der auf der psychischen Ebene erst die Voraussetzungen zur Mobilisierung aller Kräfte im Kampf um die Befreiung vom Faschismus schuf und die notwendige Zuversicht gab, den gerechten Sieg zu erringen.
Hass kann also auch ausgehend vom »positiven« Sein Ausdruck von Moral und für eine gerechte Sache konstruktiv und sogar notwendig sein, das ist abhängig von den konkreten Zielen, denen er in den Kämpfen dient.
Jens Schubert, Leipzig
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