Gegründet 1947 Freitag, 26. April 2024, Nr. 98
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Klassengesellschaft BRD: Geschenke und Brosamen vom 18.09.2020:

Keine Heilung in Sicht

Finanzielle Erpressung durch Verschuldung zwingt viele Länder dazu, sich einer diktatorischen Agenda zu beugen, die in die soziale Katastrophe führt. Deutschland hat die »Coronapandemie« gut bewältigt und sollte damit nicht dazugezählt zu werden.
Trotzdem sind die Aussichten für den Herbst, was die Jobsicherheit und die Gehälter der Beschäftigten angeht, eher miserabel. Die Unternehmen nutzen die Coronakrise, um nach der BWL Stellenabbau und Sozialkürzungen voranzutreiben. Vor allem Großkonzerne, die eher zu den Krisengewinnlern zählen, wollen mit Entlassungen und Kürzungen beginnen, obwohl die Regierung ihnen Geld zur »Eindämmung der Folgen der Pandemie« schenkte.
Die Beschäftigten sind mit erheblichen existenzbedrohenden Einkommensverlusten konfrontiert. Die Verwerfungen der erneuten Finanzkrise sind zum großen Teil nicht durch die Coronapandemie verursacht worden, sondern dadurch, dass diese in von »neoliberalen Verschuldungssystemen« dominierten Gesellschaften stattfindet. Erinnere ich mich falsch, als mir einfiel: »Die Sozialpartnerschaft ist einer der Eckpfeiler der sozialen Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände haben sich in Krisenzeiten stets gemeinsam und verantwortungsvoll für das Gemeinwohl eingesetzt.« In unserer Krisenzeit wird schaumäßig in den Medien über das Rennen um einen Coronaimpfstoff berichtet. Genausoviel Energie sollten »führende Köpfe« für einen Schutzschild für die Beschäftigen aufwenden. Ohne dies ist keine Heilung in Sicht! An wen soll man sonst die wunderbaren kapitalistischen Wettbewerbsprodukte verkaufen, wenn nicht an die Masse der Bevölkerung?
Istvan Hidy