Leserbrief zum Artikel Reaktionen auf Coronagroßdemo: Grundrecht unter Beschuss
vom 04.08.2020:
Unbedingt im Auge behalten
Es ist schön, in der jungen Welt nun auch mal eine gegenüber den anderen Medien neutralere Berichterstattung über diese Demo zu lesen. Die Diskussion um die Teilnehmerzahl dient nur der Polarisierung und Ablenkung vom eigentlichen Thema. Die über eine Million Teilnehmer sind natürlich übertrieben und Wunschdenken der Veranstalter. Die 20.000 aber auch deutlich untertrieben, da auf den Luftbildern nicht mal die vielen Teilnehmer zu sehen sind, die sich aufgrund der Hitze und direkten Sonneneinstrahlung auf den Gehweg unter den Bäumen und in den Park zurückgezogen hatten. Die Wahrheit liegt wie immer dazwischen.
Dass es den Teilnehmern nur um einen abstrakten Begriff von Freiheit geht und die kapitalistischen Arbeits- und Lebensbedingungen ausgeblendet werden, stimmt allerdings nicht ganz. Vielleicht ist das der kleinste gemeinsame Nenner. Das Spektrum der Teilnehmer ist, wie beschrieben, sehr gemischt, und die Motivation und Ziele sind sehr unterschiedlich. Es sind viel zu viele rechte Gruppierungen und Anhänger der sehr obskuren Qanon-Bewegung beteiligt. Bezeichnend ist aber auch, dass sich die Kamerateams und Medienvertreter bevorzugt auf diese Teilnehmer orientieren. Nachdem sich eine Gruppe mit Schlesien- und Reichsflaggen mehrere Minuten zum Fotoshooting aufstellen durfte, haben sich anschließend beide Seiten höflich bedankt. Die Diskussion um Versammlungsfreiheit wird dagegen spannend und muss im Auge behalten werden. Wenn die Auflösung der Veranstaltung gerechtfertigt war, dann schon zu dem erfolgten Zeitpunkt. Bis dahin ließen sich bei dem vorhergehenden Umzug die geforderten Abstände meistens einhalten. Bei der Abschlusskundgebung war das zumindest im Bereich der Bühne wahrscheinlich nicht mehr der Fall, an den weiter entfernten Punkten haben sich die Teilnehmer aber durchaus daran gehalten.
Dass es den Teilnehmern nur um einen abstrakten Begriff von Freiheit geht und die kapitalistischen Arbeits- und Lebensbedingungen ausgeblendet werden, stimmt allerdings nicht ganz. Vielleicht ist das der kleinste gemeinsame Nenner. Das Spektrum der Teilnehmer ist, wie beschrieben, sehr gemischt, und die Motivation und Ziele sind sehr unterschiedlich. Es sind viel zu viele rechte Gruppierungen und Anhänger der sehr obskuren Qanon-Bewegung beteiligt. Bezeichnend ist aber auch, dass sich die Kamerateams und Medienvertreter bevorzugt auf diese Teilnehmer orientieren. Nachdem sich eine Gruppe mit Schlesien- und Reichsflaggen mehrere Minuten zum Fotoshooting aufstellen durfte, haben sich anschließend beide Seiten höflich bedankt. Die Diskussion um Versammlungsfreiheit wird dagegen spannend und muss im Auge behalten werden. Wenn die Auflösung der Veranstaltung gerechtfertigt war, dann schon zu dem erfolgten Zeitpunkt. Bis dahin ließen sich bei dem vorhergehenden Umzug die geforderten Abstände meistens einhalten. Bei der Abschlusskundgebung war das zumindest im Bereich der Bühne wahrscheinlich nicht mehr der Fall, an den weiter entfernten Punkten haben sich die Teilnehmer aber durchaus daran gehalten.